The Ritchie Boys
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Si Lewen

»Als ich aus dem Krieg zurück kam, war ich angeekelt, von allem. Am Anfang konnte ich Deutschen nicht einmal die Hand geben. Immer war da die Frage, wo warst Du während des Krieges? Ich hätte mir fast gewünscht, dass sie alle getötet worden wären. Erst später erkannte ich, dass ich irgendwie auch deutsche Leben gerettet hatte. Ich habe Leben gerettet, und ich bin froh darüber...«

Biographie

Si Lewen, geboren 1918 im polnischen Lublin, zieht mit seinen Eltern zwei Jahre später nach Berlin. Als Hitler 1933 die Macht ergreift, ist der vierzehnjährige Si Lewen entschlossen, Deutschland zu verlassen. Gemeinsam mit seinem älteren Bruder geht er nach Frankreich – trotz der Einwände seiner Eltern. Während sich beiden Brüder auf die Ausreise nach Palästina vorbereiten, erhält die ganze Familie durch einen glücklichen Umstand Visa für die USA. Normalerweise ist die Einreise für sie als polnische Juden unmöglich. Si Lewen kommt 1935 mit seiner Familie nach New York und besucht eine Kunstschule.

1942 meldet er sich freiwillig zur Armee und erhält in Camp Ritchie eine Spezialausbildung. Kurz nach der Invasion landet er in Frankreich und wird mit einer besonderen Aufgabe betraut. Mit einem Lautsprecherwagen fährt er direkt an die Front, um die feindlichen deutschen Soldaten zur Kapitulation zu überreden. Eine gefährliche Aufgabe, die ihn physisch und psychisch völlig erschöpft, und am Ende des Krieges zu seinem totalen Zusammenbruch führt.

Nach der Rückkehr in die USA, Mitte 1945, widmet sich Si Lewen ganz der Malerei. Er avanciert zu einem gefragten und erfolgreichen Künstler, verkauft seine Werke, veröffentlicht Bücher und unterrichtet Kunst. 1985 entschließt er sich, kein Gemälde mehr zu verkaufen. Si Lewen lebt heute in New Paltz im Staat New York.

     
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